23.08.2008

noch was für zwischendurch

Gestern, also am 22.08., einen Tag nach der Horrormeldung über dieses neue Standortkonzept der DTKS, wurden wir morgens ins Hotel Mercure gekarrt um von der Geschäftsleitung über diese suuuuper Pläne informiert zu werden.
Ich möchte gar nicht zu weit ausholen und beschreibe es kurz als bodenlose, respektlose und unverschämte Frechheit wie sich diese Führungskräfte da präsentiert haben und mit uns umgegangen sind.
Unserem Betriebsratler wollte der Personalkneckes den Mund für weitere Fragen verbieten, einfach der Knaller. Diese Marionetten der Aktionäre und Heuschrecken da vorne waren einfach ein Armutszeugnis.....

21.08.2008

Porpaganda-News aus der Geschäftsleitung

ich brech hier grad vor meinem Bildschirm zusammen beim betrachten der Infos aus der Pressekonferenz.
Hier ist mal die komplette Präsentation mit 21 Seiten.
Wenns nicht so traurig wäre würd ich sagen das ist zum schief lachen und ich frag mich immer noch welche Art von Drogen die von der Geschäftsleitung da nehmen, das Zeug muss ja richtig gut sein, dass man so eine Scheissidee in so nette Phrasen verpacken kann und versucht dem Mitarbeiter was schön zu reden....so als kleiner Vorgeschmack mal ein paar der netten Phrasen:

Das bieten wir:
􀂃 Ausgründungsverzicht bis Ende 2010
􀂃 Keine Gehaltseinbußen durch mittelfristige Rucksacklösungen
􀂃 Chancen für Leistungsstarke: Einführung Zielemanagement anstelle
der Leistungsbeurteilung
􀂃 Beteiligung am Unternehmenserfolg
􀂃 Verjüngung der Belegschaft durch Neueinstellungen auf Marktniveau (Festangestellt zu Konditionen wie sie sonst nur bei den Leih- und Zeitarbeitnehmer-Sklaven geboten werden, super!)
􀂃 Gleiche Entwicklungsperspektiven und soziale Schutzmechanismen
wie mit ver.di für Telekom Service vereinbart
􀂃 Mehr Qualifizierung im Interesse des Kunden
􀂃 Neue, NP-weite Karrieremodelle
􀂃 langjähriger Kündigungsschutz bis Ende 2012 (deswegen auch diese Aktion, wir ekeln die Mitarbeiter raus, dann brauchen wir nicht zu kündigen)
􀂃 Ausgründungsverzicht bis Ende 2010
􀂃 Keine Gehaltseinbußen durch mittelfristige Rucksacklösungen
􀂃 Chancen für Leistungsstarke: Einführung Zielemanagement anstelle
der Leistungsbeurteilung (funktioniert ja bis heute nicht)
􀂃 Beteiligung am Unternehmenserfolg (oder eher am Unternehmensuntergang?)
􀂃 Verjüngung der Belegschaft durch Neueinstellungen auf Marktniveau

oder:

􀂃 Wir investieren rund 70 Millionen Euro in neue, moderne Service Center!
􀂃 Jeder Mitarbeiter erhält am Zielstandort Arbeitsplatz und gleichwertige Aufgabe! (super, dass man dafür jetzt mal eben 150km Fahrtweg in eine Richtung hat is ja egal)
􀂃 Keine Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland! (gaaaanz wichtig! Dieser Satz steht seit ner Woche in jeder beschissenen Pressemitteilung)
􀂃 Wir schaffen eine wettbewerbs- und zukunftsfähige Standortstruktur (Konzentration auf 24 moderne Standorte)!
􀂃 Wir bieten zeitgemäße Arbeitsbedingungen (neues Arbeitsplatz- und Raumkonzept)!
􀂃 Wir verbessern die Servicequalität für unsere Kunden!
􀂃 Wir entlasten unsere Kostenstruktur, steigern unsere Produktivität!

tja, und morgen früh gehts zu einer InfoVeranstaltung in Saarbrücken auf der man uns dann wohl vorschwärmt wie toll das ganze ist und dass die Fahrt nach Ludwigshafen ja was ganz normales ist, immerhin ist sowas in den USA auch normal und da wir ja nun mal die horrenden Managergehälter der bekloppten Amis haben, dann können wir Arbeitssklaven, pardon, Kostenfaktoren doch auch wie die in den USA uns dumm und blöde schaffen.....

mal ein paar mehr Infos.....

ich hab grad ne Mail von unserm BR erhalten, damit man nicht nur die offiziellen Propaganda-Infos von der Konzernleitung hat mal hier im Klartex was über die Kamikaze-Aktion der Geschäftsleitung:

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
die Gesundheitstage, Sommerfeste und
sonstige Jubelveranstaltungen sind noch nicht
ganz vorüber und schon verpasst uns die
DTKS ihr Standortkonzept als Nachschlag.
Dieses mal in einer ganz besonders
spannenden Variante: nachdem am Freitag
letzter Woche bereits lokale Politiker informiert
wurden und die Medien über die
Standortschließungen ab dem darauffolgenden
Wochenende ausgiebig berichtet haben,
durften wir noch eine ganze Woche lang
bibbern, bis das konkrete Ergebnis bekannt
gegeben wurde:
In der DTKS Region Südwest sollen folgende
Standorte geschlossen werden:
􀂃 Freiburg
􀂃 Heilbronn
􀂃 Karlsruhe
􀂃 Konstanz
􀂃 Mannheim
􀂃 Neustadt/W.
􀂃 Saarbrücken
􀂃 Ulm
Damit vollzieht die Telekom einen weiteren
Rückzug aus der Fläche im Südwesten.
2006 erfolgte der erste Groß-Kahlschlag. In
unserer Kunden Niederlassung sollten -
damals unter der Überschrift „Standortoptimierung“
- 8 von 16 Standorten
geschlossen werden. Im Zuge des Umbaus
zur „Qualitätssteigerung“ und
„Arbeitsoptimierung“, wie es seinerzeit noch
von Achim Berg begründet wurde, fielen
letztendlich die sechs Standorte Schwäbisch
Hall, Reutlingen, Offenburg, Kaiserslautern,
Calw und Ravensburg/Weingarten der
Optimierungswut zum Opfer.
Auch Herr Berlemann kennt schöne Worte:
Modernisierung lautet sein Motto.
Er möchte den „Service für unsere Kunden
und die Arbeitsbedingungen für unsere
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter optimieren“(!).
Er bedankt sich auch nett „für das Engagement
der Mitarbeiter in den vergangenen 13
Monaten“. Aus lauter Dankbarkeit und
Rücksichtnahme verwendet er den Ausdruck
„Konsolidierung“ statt dem weniger
wohlklingenden Wort „Standortschließung“.
Fehlt eigentlich nur noch ein herzliches
„Gute Fahrt!“ für die Zukunft.

Von den ehemals 18 Call Center-Standorten
im Südwesten (wir erinnern uns, anno 2004:
damals noch mit Göppingen und Heidenheim),
sind nun mehr gerade noch Ludwigshafen,
Stuttgart und Rottweil übrig geblieben.
Was heißt das für eine Region, die bisher
kontinuierlich den Beweis geliefert hat, dass
auch in dezentralen Strukturen hervorragende
betriebswirtschaftliche Ergebnisse erzielt
werden können, und die sich über Jahre
hinweg bundesweit an der
Spitze befand?? Es heißt: all dies hat uns
überhaupt nichts genützt! Dass sich „Leistung
lohnt“, „Qualität zählt“ oder der sich der
„Kundenservice verbessern“ soll, ist ganz
offensichtlich nur rhetorisches Managementgeschwätz.
Die Großzügigkeit der Geschäftsleitung, dass
jeder Beschäftigte ein Arbeitsplatzangebot
bekommt und kein Geschäft ins Ausland
verlagert wird, ist heuchlerisch und verspottet
die Gefühle der Betroffenen. Die wahren
Hintergründe, nämlich dass es sich einzig und
allein um eine Personalabbaumaßnahme
handelt, werden tunlichst nicht beim Namen
genannt. Die Geschäftsleitung rechnet ganz
skrupellos damit, dass einfach nur der
Leidensdruck hoch genug sein muss, damit die
Kolleginnen und Kollegen das Unternehmen
freiwillig verlassen. Und darin besteht die
wahre Kalkulation der Kostenersparnis. Ziel ist
es, die angeblich so unflexiblen Beamten und
die teuren Tarifkräfte, die allesamt
Besitzstände und jahrelang erkämpfte Rechte
haben loszuwerden, um endlich junge und vor
allem billige Kräfte auf Zeit einstellen zu
können.
Nach wie vor lässt sich der Telekom-Vorstand
von seiner Fehlstrategie (und leider einzigen
Strategie) Standortschließungen,
Personalabbau und Eingriffe bei den Arbeitsund
Lohnbedingungen der Beschäftigten nicht
abbringen.
Ob sich diese Form der Sparpolitik langfristig
für das Unternehmen und die Überlebensfähigkeit
im Markt rechnet, bleibt abzuwarten.
Kurzfristig ist jedenfalls nichts gespart, wenn
man Mietkosten für leerstehende Räume hat,
Abfindungen und Fahrgeld bezahlt.
Aber was soll´s – schließlich ist das
Geschäftsjahr dank der dilettantischen CRM-TEinführung
sowieso schon gründlich versaut.
Da fallen weitere Verluste in der Bilanz für
2008 nicht mehr großartig ins Gewicht.

Die Reduzierung von 63 auf 24 Standorte ist
weder betriebswirtschaftlich nachvollziehbar
oder sinnvoll, noch bringt sie unseren Kunden
irgendeinen Vorteil. Sie führt aber für viele von
uns zu unzumutbaren Belastungen.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, zwar bietet
uns das deutsche Betriebsverfassungsrecht
wenige Möglichkeiten, in das Direktionsrecht
des Arbeitgebers einzugreifen, dennoch
werden wir nichts unversucht lassen, um den
Vorstand von diesem Irrweg abzubringen.
Schließlich konnten auch 2006 nach
lautstarken Protest der Kolleginnen und
Kollegen und ver.di und der anschließenden
Hilfe aus der lokalen Politik zwei Standorte im
Südwesten wieder von der Streichliste
genommen werden.
Euer Betriebsrat

Standortoptimierung - GoodBye Saarbrücken

so, nun ist es offiziell, die Deutsche Telekom Kundenservice GmbH schließt jede Menge Standorte darunter auch meinen Standort in Saarbrücken:
Die Deutsche Telekom Kundenservice GmbH wird zukünftig an folgenden Standorten präsent sein:

Augsburg
Bielefeld
Bonn
Chemnitz
Dortmund
Düsseldorf
Erfurt
Eschborn
Frankfurt (Oder)
Fulda
Hamburg
Hannover
Kempten
Kiel
Leipzig
Ludwigshafen
Magdeburg
Nürnberg
Oldenburg
Recklinghausen
Rottweil
Stuttgart
Traunstein
Weiden

Also soll ich nach Ludwigshafen fahren, was schlappe 150km sind, die können mich mal kreuzweise, ich kann gar nicht so viel fressen wie ich kotzen möchte *aufreg*
Jetzzt erst mal n dunkles Weizen ausm Kühlschrank holen....

18.08.2008

Update zur Standortoptimierung

Ich mag ja allgemein keine Montage wenn ich arbeiten muss, aber dieser Montag hier war besonders "klasse".
Es wird von Tag zu Tag schlimmer mit den Hiobs-Botschaften zu unserem Standort und die Konzernführung macht sich von Tag zu Tag unglaubwürdiger und lächerlicher gegenüber ihrem besten Kapital, nämlich uns Mitarbeitern.
Es ist ja nicht so, als wäre es jetzt das erste Mal, dass die Mitarbeiter über externe Medien erfahren müssen, dass ihr Arbeitsplatz wegrationalisiert werden soll, das Spielchen hatten wir bereits am Abend des 18. Januar 2006 beim ersten Kahlschlag der Standorte.
Damals schwor man uns auch, dass so etwas nicht noch einmal passieren solle, aber bei Managern scheint es so zu sein, wie bei Politikern: "Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?!"
Nachdem wir also heute wieder keine genauen Details bekamen bzw. abgesehen von einer verharmlosenden Propagandamail von unserer Konzernleitung gar nichts hörten, häufen sich die News aus der Presse, hier mal ein kleines Update mit Artikeln:
heise.de:
Der Telekom-Chef forciert das Sparprogramm und ver.di: Umbau der Telekom-Call-Center wird Arbeitsplätze kosten
Golem:
Telekom will beim Kundendienst weiter abbauen
sol.de:
Saarbrücken: Telekom-Mitarbeiter bangen um ihren Job
WirtschaftsWoche: Telekom plant Umbau der Call-Center
manager-magazin.de: Neue Schrumpfkur
N24: Arbeitsplätze bei Telekom in Gefahr
das reicht mal fürs erste, würde bestimmt noch massig mehr geben, aber wenn ich noch weiter suche reg ich mich nur noch mehr über diese "AAA-Manager" in unserer Führungsetage auf, das is nix für meinen Blutdruck ;)
Also muss ich jetzt wohl mal anfangen Bewerbungen zu schreiben oder an meiner Golf-Pro-Karriere zu arbeiten.....

|| Achso, einen hab ich noch ;)
Und zwar einen Auszug aus der Propagandamail zur Beruhigung der Mitarbeiter von Großmeister T. Berlemann: "Eine Expertengruppe hat viele Monate lang alle Möglichkeiten - aus Unternehmens- und aus Mitarbeitersicht - bis ins Detail durchgespielt und so ein Konzept entwickelt, das allen Anforderungen und Bedürfnissen bestmöglich Rechnung trägt."
LOL, ich lach mich schlapp, als ob die "Human Ressources" da oben jemanden interessieren, abgesehen vom Kostenfaktor
"...dass bei der Umsetzung des neuen Konzeptes jedem Mitarbeiter ein gleichwertiger Arbeitsplatz angeboten wird! Und: Wir werden keine Arbeitsplätze ins Ausland verlagern."

Aha, wenn man jetzt mal bedenkt, dass wenn wirklich wie derzeit befürchtet die Standorte in Rheinland-Pfalz und in Saarbrücken "modernisiert" werden (so umschreibt man wohl heutzutage "dicht machen", immerhin kündigt man auch nicht, man "verändert" sich ja...Manager-Deutsch?), dann liegt für fast alle Saarbrücker Kollegen kein einziges CallCenter innerhalb der "Zumutbarkeitsgrenze" von 2 Stunden Fahrtzeit für einen einfachen Weg zur Dauerarbeitsstätte (natürlich exkl. Umsteige- und Wartezeiten, also nur Fahrtzeiten). Da bin ich mal gespannt was da angeboten wird......jetzt muss ich wirklich aufhören bevor ich n Blutsturz bekomme....

die Standortoptimierung - bald gehts los

Wie das in dem Konzern so üblich ist, erfahren die Kunden und die Presse natürlich alles vor den mitarbeitern.
Ob es neue Tarife oder Personalentscheidungen sind, ehe man es auf dem Dienstweg mitbekommt stand es schon Tage im Teletext oder auf ner News-Seite, wieso sollte es auch dieses Mal anders sein:
Focus-Online: Fast jedem zweiten Telekom-Call-Center droht das Aus
Spiegel-Online: Telekom will Call-Center schließen
Heise: Telekom will bei Call-Centern sparen
heute.de: Telekom plant drastische Einschnitte bei Call-Centern
tagesschau.de: ver.di kritisiert Call-Center-Pläne der Telekom

Und bei uns gibt es keine Infos, niemand weiß etwas (zumindest nicht offiziell, der Flurfunk meldet ja schon verschiedene Horror-Szenarien), das ist mal wieder typisch und absolut zum kotzen.
So langsam aber sicher ärger ich mich richtig, dass ich damals zur Telekom bin, aber da hat ja auch jeder gesagt "geh zur Telekom, is n sicherer Job", Pustekuchen.....ich glaub bei der ZF wär ich da besser aufgehoben gewesen....